Consuelo, Herzogin von Marlborough, geborene Vanderbilt (1877-1964) mit ihren beiden Söhnen Lord Ivor Charles Spencer-Churchill (1898-1956) und John Albert Edward William Spencer-Churchill, später der 10. Herzog von Marlborough (1897-1972), gekleidet für die Krönung von König George V. im Juni 1911.
Obwohl seit 1906 von ihrem Mann getrennt, war die Herzogin als eine der wichtigsten Vertreterinnen des britischen Hochadels noch immer verpflichtet, dieser Zeremonie beizuwohnen. Ihre Söhne dienten dem König als Pagen. Dieses Porträt hat Ähnlichkeiten mit dem Gemälde von J.S. Sargent der Familie Marlborough aus dem Jahr 1905, wenngleich bei diesem Foto von 1911 der Fotograf trotz größter Bemühungen nichts gegen Consuelos gelangweilten Gesichtsausdruck unternehmen konnte.
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Abgesehen von der Trennung und der 1921 folgenden Scheidung, hatte Consuelo immer eine enge Beziehung zu ihren Kindern. Sie waren von unterschiedlichem Charakter – John (der Blandford genannt wurde, nach seinem traditionellen Titel Marquis von Blandford) galt als "mutig und willensstark und rebellierte ständig gegen Autoritäten". Ivor dagegen war "liebenswürdig und sensibel und erwies sich als sehr wissbegierig". Auch ihr Leben als Erwachsene hätte unterschiedlicher nicht sein können.
Lord Ivor Churchill (er bevorzugte es, so benannt zu werden) kam nach seiner Mutter, was sein Interesse an der Kunst und seine Liebe zu Frankreich betraf. Die Nähe zu seiner Mutter wurde in einem Gemälde von Giovanni Boldini festgehalten. Zu sehen ist, wie er "seinen Kopf in dem eleganten Dekolleté seiner Mutter vergräbt und seinen Körper gegen ihren presst in einer fast Freudschen Haltung kindlicher Verehrung."
Ivor wurde zu einem Kenner, Förderer und Sammler moderner französischer Gemälde und Skulpturen. Seine Sammlung beinhaltete Arbeiten von Ingres, Monet, Matisse, Bonnard und Cézanne. Consuelo schrieb dazu stolz in ihrer Autobiographie: "Ivor hat sich beides angeeignet: Wissen und Geschmack. Seine Kontroversen mit dem englischen Kunstkritiker Roger Fry (1866 – 1934) mögen für alle unverständlich gewesen, außer für die, die sie ausgelöst haben. Aber die Ausstellungen französischer Gegenwartskunst, die er organsiert hat, sicherten ihm einhelliges Lob. Und später brachte ihm seine Arbeit für General de Gaulle die Ehrenlegion (französischer Verdienstorden) ein."
John war hingegen vielmehr ein Mann der öffentlichen Verpflichtungen. Er diente in beiden Weltkriegen und war Bürgermeister in Woodstock, der nächstgelegenen Stadt zu Blenheim Palace. Als Erbe des Titels führte er auch die Aufgabe seines Vaters fort, den prächtigen Blenheim Palace für die Familie und die Nation zu erhalten. 1950 öffnete er sein imposantes Zuhause für die Öffentlichkeit, um Steuerzahlungen zu begleichen und um den Erhalt des Hauses gewährleisten zu können. Er stand selber am Eingang und verkaufte Führer. Seine Mutter schrieb: "Seine Bemühungen waren erfolgreich. Über 100.000 Touristen besuchten Blenheim während des ersten Jahres, bei einen Preis für Erwachsene von zwei Schilling und Sixpence (12,5 Pence)." 1966 stiftete die Regierung 55.000 Pfund für die Restaurierung des Schlosses. Der Herzog brachte den gleichen Betrag auf.
deutsche Übersetzungen copyright von dem Oberschlesichen Landesmuseum
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