Königin Mary (1867-1953), Gemahlin von König George V. (1865-1936) und Großmutter der gegenwärtigen Königin Elizabeth II., vor ihrer Hochzeit mit dem damaligen Prinz George, Herzog von York – ein Ereignis, das ebenfalls von Lafayette fotografiert wurde.
Die geborene Prinzessin Victoria Mary von Teck (von ihren Freunden "May" genannt) war die einzige Tochter des Herzogs Franz von Teck, eines Enkels des Königs von Württemberg und Prinzessin Mary von Cambridge, Urenkelin von König George III. und Königin Viktorias Cousin. Sie wurde tatsächlich in demselben Raum im Kensington Palace geboren, in dem auch ihre namhafte Tante geboren wurde. Ein Zufall, der ihre liebevolle Beziehung bestärkte. Es war Königin Victoria, die May als passendste Prinzessin für den britischen Thronfolger, Prinz Albert Victor von Clarence und Avon (bekannt als "Eddy"), auswählte. |
Sie verlobten sich im Dezember 1891, aber im Januar 1892 starb Eddy und hinterließ seine Verlobte und den Thron seinem jüngeren Bruder George. Das Paar heiratete im Juni 1893 und es zeigte sich, dass sie sehr verständnisvolle Partner und glücklich mit einander waren. Beide waren schüchtern und diskret und begnügten sich mit einem einfachen Lebensstil, umgeben von ihrer Familie in ihrem bescheidenen York Cottage auf dem Sandringham Besitz.
Die Verpflichtung gegenüber ihrer Nation hatte für sie immer Priorität und sie bereisten ausgiebig die britischen Inseln und das Empire, zunächst als Prinz und Prinzessin von Wales, später als König und Königin. Obwohl sie sich ganz der Position ihres Mannes ergab und ihm eine Stütze war, engagierte sich Mary auch selber in der Öffentlichkeit und tat dies auch noch als sie bereits verwitwet war. Dies waren keine glanzvollen Ereignisse, aber aufrichtige karitative Arbeit, wie z.B. das Verschicken von Hilfspaketen für Soldaten und die Unterstützung des Women's Army Auxiliary Corps (Frauenhilfskorps der Armee), dessen Oberbefehlshaberin sie wurde.
In ihrem langen Leben sah sie sechs Monarchen, von Königin Victoria bis zu Elizabeth II. und beklagte die Tode ihrer drei Söhne. Die Abdankung ihres ältesten Sohns, König Edward VIII., wegen seiner Liebe zu Wallis Simpson war der größte Schlag gegen ihren Sinn für Pflicht und Würde. Ihre wiedergewonnene Fassung nach dieser Krise veranlasste Winston Churchill zu dem berühmten Ausspruch: "Sie sah aus wie eine Königin und verhielt sich wie eine Königin!"
Die europäische Geschichte hätte anders verlaufen können, wenn Hans Heinrich XV., als er auf der Suche nach einer Frau nach London kam, um Marys Hand angehalten hätte, wie es seine Familie gewünscht hätte, anstatt um die Hand von Daisy Cornwallis-West. Es wurde gesagt, dass Marys unbemittelter Vater für eine Verbindung mit dem zukünftigen Prinzen von Pless gewesen wäre.
Daisy und Mary waren miteinander bekannt. Daisy traf König George und Königin Mary 1913 in Berlin bei der Hochzeit der Tochter des deutschen Kaisers. Anschließend machte Königin Mary einen kurzen Besuch bei ihrer Lieblings-Tante, Prinzessin Augusta Caroline, Großherzogin von Mecklenburg-Strelitz. Diese beachtenswert alte Dame mit einem enzyklopädischen Gedächtnis der europäischen Geschichte wurde auch von Daisy sehr gemocht und bewundert. Sie empfand viel Stolz und Trost, als sie sie während des Ersten Weltkriegs besuchte, als ihre englischen Wurzeln so viel Verdacht in England schürten.
Am Ende ihres ersten Besuches in Neustrelitz im August 1915, hatte Daisy keine andere Möglichkeit eine Nachricht nach England zu schicken und so fragte sie Prinzessin Augusta, ihre Briefe an Königin Mary und Königin Alexandra weiterzuleiten. Königin Mary antwortete ihrer Tante Augusta: "Bitte sag ihr, dass G(eorge) und ich an sie denken und dass es uns leid tut, dass sie sich in einer solch schwierigen Situation befindet."
deutsche Übersetzungen copyright von dem Oberschlesichen Landesmuseum
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