Fürstin Daisy von Pless (1873-1943)
Dieses Foto aus derselben Sitzung von 1897 zeigt Daisy stehend mit einem Fächer aus Straußenfedern. Das locker sitzende Kleid und die Haltung sind für Daisy ungewöhnlich, weil dadurch nicht ihre schmale Taille hervorgehoben wird.
Die gesamte Serie mit allen vier Negativen zeigt deutlich, dass ein Modell, sogar in Verkleidung und unter Verwendung diverser Studiorequisiten, verschiedene Posen einnehmen und damit Bewegung im Foto ausdrücken kann. Bei Daisys Sitzung könnte man vermuten, dass sie und nicht der Fotograf die Anweisungen für die Aufnahmen gab.
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Aus der Times erfahren wir, dass Daisy auch am Abend auf dem Ball fotografiert wurde. Die Zeitungen jener Zeit hatte einige Mühe, die Regeln von Rang und Vorrang zu verstehen und sich auch streng daran zu halten. So wurde zunächst bestätigt, dass "viele Gäste auf dem Devonshire Kostümball, den die Herzogin am Freitag im Devonshire-Haus veranstaltet hatte, von M. Lafayette fotografiert wurden", um dann die Prinzessin Heinrich von Pless nach den Herzoginnen von Teck und Devonshire, aber vor Lady Randolph Churchill aufzulisten.
James Lafayette bestätigte in einem veröffentlichten Interview, dass seine Anwesenheit beim Devonshire House Ball sich wunderbar auf sein Geschäft ausgewirkt hätte und er erklärte, wie er diesen großen Einsatz im Freien bewältigte:
"Ich errichtete ein provisorisches Studio im Garten mit einer mächtigen Anlage elektrischen Lichts; und obwohl es unbescheiden klingt, wurde die Anwesenheit 'eines vergnügten Fotografen' in solcher Funktion als äußerst originell empfunden und darüber in der Öffentlichkeit wie ein historisches Ereignis gesprochen.
Ich arrangierte 200 Sitzungen in viereinhalb Stunden [im Durchschnitt 1 Minute und 21 Sekunden pro Sitzung]. Das war eine besondere Leistung körperlicher Ausdauer, aber der Ruhm, der darauf folgte, hat mir das reichlich vergolten."
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